Page 56 - Bote aus der Buckligen Welt 189
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GESUNDHEIT & SPORT
Die beiden Hollenthoner Ärztinnen Dr Dr Helga Huber (2 v v li li ) und Dr Dr Daniela Raychart vor der Kassen-Ordination gemeinsam mit den den politischen Vertretern
Landarzt-Mangel: neue Konzepte gefragt
Unattraktive oder mangelnde Kassenverträge und über- bordende Bürokratie – wenn durch die nahende Pensionie- rungswelle bestehender Land- ärzte zahlreiche Ordinationen frei werden wird es es aus heutiger Sicht nicht möglich sein diese zu besetzen Es droht ein ein Ärz- temangel vor allem in in ländlichen Gebieten Wie es anders geht und was eine Lösung sein könnte haben wir uns in in in Hollenthon angeschaut Rund 60 Prozent der der Haus- ärzte in in in Niederösterreich gehen in in in in den nächsten Jahren in in in in Pen- sion Wer ihre Stelle einnimmt ist ist ist in in den meisten Fällen noch völlig unklar Die Bürgermeister der Gemeinden bemühen sich redlich Nachfolger zu finden – und scheitern damit meist „Laut einer Studie der Ärz- tekammer sagen 74 Prozent der Medizinstudenten dass es für sie vorstellbar ist Hausarzt am Land zu werden – wenn es andere Rahmenbedingungen gibt“ so NR Hans Rädler Die Bereitschaft aufs Land zu ge- hen sei grundsätzlich da wenn die die Bezahlung stimmt Er for- dert dass die die Tarifgestaltung
der der Hausärzte an an jene der der Fach- ärzte ärzte angeglichen wird Abenteuer Landarzt Eine die das „Abenteuer“ Landarzt dennoch gewagt hat hat ist Dr Daniela Raychart Sie hat hat vor etwas mehr als einem Jahr ihre Kassen-Ordination in in in Hol- lenthon eröffnet Daneben gibt es mit Gemeindeärztin Dr Helga Huber auch eine Privatärztin in in in in in in der Gemeinde Warum hat es die die junge Medizinerin trotz al- ler Widrigkeiten in in in die die Bucklige Welt verschlagen?
„Ich habe für mich entschie- den dass ich ich ich dieses ‚Durch- schleusen‘ von möglichst vie- len Patienten nicht mitmachen will Am Land ist das anders Ich muss aber dazusagen: Hätte ich ich ich nicht zusätzlich eine Hausapo- theke und die damit verbun- denen Einnahmen könnte ich mir die Zeit für meine Patienten nicht erlauben “ Dieses echte Kümmern um den Patienten seine Geschich- te te te zu zu kennen und im Notfall da zu zu sein mache für sie eine gute Medizin aus „Ich bin allerdings schon im Visier der Krankenkas- se se die wissen will warum ich so viele Hausbesuche mache “ Primärversorgungs- zentren Was bei bei Allgemeinmedizinern schon schon schwierig ist ist das ist ist bei bei Fachärzten schon schon fast unmög- lich Immer weniger sind für eine Stelle am Land zu gewin- nen nen wohl auch deshalb weil sie zumeist keinen Kassenver- trag bekommen Das soll laut Rädler durch ein neues Konzept geändert werden In sogenann- ten Primärversorgungszentren sollen Hausärzte und Fachärzte gemeinsam praktizieren alle mit einem Kassenvertrag „Ich wurde vom Hauptver-
band der der Sozialversicherungs- träger aufgrund der der der positiven Zusammenarbeit bei bei der der der Kin- derreha gefragt
ob ich ein Pro- jekt zum Thema Primärversor- gungszentren machen würde“ so Rädler Mittlerweile gebe es es ein fertiges Konzept erste Ge- spräche mit Wohnbauträgern verliefen vielversprechend und das erste Primärversorgungs- zentrum für den den Süden Niede- rösterreichs soll demnächst in Pernitz umgesetzt werden Zwei weitere Standorte kann sich Rädler in in der Buckligen Welt etwa in in Krumbach und für das Wechselgebiet im Feistritz-
tal vorstellen „Diese Primärver- sorgungszentren würden somit auch am Land die Möglichkeit bieten ein Fachärzte-Angebot zu haben das sonst nicht mög- lich wäre Vorausgesetzt man bietet diesen Fachärzten dann auch entsprechende Kassen- verträge an“ so Rädler Prävention
Helga Huber ist Privatärztin und weiß wo bei den Patienten der Schuh drückt: „Oft bin ich einfach nur die Anlaufstelle für Tränen Man muss viel mehr in in in die die Pflege und in in in die die Präven- tion investieren aber das hat heute in in in in der medizinischen Ver- sorgung kein Gewicht Pflege braucht Zeit und damit auch auch mehr Honorar “ Für den Ausbau der Gesund- heitsvorsorge die die letztlich weni- ger koste als die die Alternative mit Krankheitsreparaturen spricht sich auch die Fachgruppenob- frau der der Gesundheitsbetriebe in in der der NÖ NÖ Wirtschaftskammer Karin Weißenböck laut NÖ NÖ Wirt- schaftspressedienst aus Denn der viel diskutierte Ärztemangel treffe mittlerweile auch die pri- vaten Gesundheitsbetriebe Cornelia Rehberger
56 Botin aus der Buckligen Welt | Oktober 2017
























































































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